Ferdinand Dudenhöffer fordert Elektroauto-Steuer
Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer möchte den Durchbruch mit einem neuen Modell bringen. Zur Finanzierung soll eine Steuer erhoben werden. Denn während in den USA, Frankreich oder Japan der Markt mit den Elektroautos boomt, kommt die Entwicklung in Deutschland nur schleppend in Fahrt. Aus der Sicht von Dudenhöffer fehlen „Wachstumsimpulse“.
Mit seinen drei Maßnahmen für mehr Elektroautos möchte er solche Wachstumsimpulse setzen und den Markt ankurbeln. Dazu soll erstens die Ladeinfrastruktur in den 60 größten Städten ausgebaut und kostenloser Strom sowie kostenlose Parkmöglichkeiten für Elektroautos bereitgestellt werden. Zweitens fordert Dudenhöffer eine Prämie in Höhe von 4000 Euro pro Elektrofahrzeug und Plug-In-Hybrid-Auto für private Kunden. Und drittens soll das Car-Sharing-Angebot für Elektromobile erweitert und verbessert werden.
Zur Umsetzung soll eine Ein-Cent-Steuer auf Kraftstoffe erhoben werden. Diese sei für den Autofahrer derzeit „mehr als gut verkraftbar“. Auf das Jahr gerechnet betragen die Abgaben an den Staat für dieses Projekt nur 12,30 Euro. Der Autoexperte rechnet, dass sie drei Jahre erhoben werden muss, um das Anschub-Modell in die Tat umzusetzen.
Die Nachfrage für Autos mit elektronischem Betrieb ist in Deutschland weiterhin schleppend. Ursprünglich sollten bis zum Jahresende nach Plänen von Wirtschaft und Politik 100.000 solcher Fahrzeuge auf den deutschen Straßen rollen. Das Ziel wurde weit verfehlt. Aktuell sind lediglich 24.000 Elektrofahrzeuge angemeldet. Somit konnte das gesteckte Ziel nicht mal zur Hälfte realisiert werden. Für Industrie und Politik ist das eine deutliche Schlappe. Denn die ausländische Konkurrenz zieht davon. In den USA sind bereits über 200.000 solcher Autos im Verkehr unterwegs, und auch in Frankreich sind es mehr als hierzulande.
Ob das Projekt von Autoexperte Dudenhöffer jedoch tatsächlich umgesetzt wird ist mehr als fragwürdig. Denn bei den aktuell niedrigen Benzinpreisen handelt es sich voraussichtlich nur um ein vorübergehendes Phänomen. Steigen die Preise wieder bedeutet es eine Mehrbelastung, die viele Verbraucher nur ungern sehen und damit auch Politikern ein Dorn im Auge ist.