Elektrobus in Tübingen im Test
Die Stadt Tübingen hat gerade einen Elektrobus aus den Niederlanden auf seine Tauglichkeit beim Praxis-Einsatz. Der Elektroantrieb des Busses kommt von der Firma Ziehl-Abegg aus Künzelsau in Baden-Württemberg. Das Testmodell VDL Citea SLF-120 hat mit diesem Antrieb eine Reichweite von etwa 80 Kilometern. Die Aufladung dauert 8 Stunden und kann über Nacht erfolgen.
Bevor man konkrete Pläne für die Anschaffung neuer E-Busse in Tübingen schmiedet, müssen die Daten aus der vergangenen Testwoche genau analysiert werden. Besonderen Wert legen die Experten dabei auf Fahrverhalten, Berggängigkeit, Antrieb, Innenausstattung und Fahrkomfort. „Uns ist es wichtig, dass wir uns umfassend mit dem Thema Alternativer Antriebssysteme für den Stadtverkehr befassen. Das wird nicht der letzte Test dieser Art sein. Denn gerade in Tübingen mit seiner speziellen Topographie durch das starke Berg- und Talgefälle sind Busse mit Elektromotoren besonders gefordert“, sagt Hans Zeutschel, Abteilungsleiter Stadtverkehr bei den SWT.
Festgehalten werden kann bis jetzt aber auf jeden Fall eines: Zwar ist der Bus in der Anschaffung immer noch teurer, als herkömmliche Fahrzeuge für den Personenverkehr, doch im Gegenzug sind die Unterhaltskosten niedriger. Die Kraftstoffeinsparungen zeigen sich auch positiv in der Buchhaltung. Daneben besteht ein positiver Effekt für die Umwelt. Dank 30 000 Liter Kraftstoff, die eingespart werden können, kann die Luft geschont werden.
Elektrobusse sind im Stadtverkehr zunehmend ein Thema. Bislang werden sie noch nicht überwiegend eingesetzt, sondern vorwiegend zu Testzwecken, aber das könnte sich bald ändern. Der Bus-Hersteller Solaris entwickelte erst kürzlich auch einen Doppelgelenk-Bus. Bisher waren E-Busse nur für eine geringe Personenzahl gebaut worden. Toyota arbeitet außerdem an einem Bus mit Brennstoffzellenantrieb.